Ritterspektakel trotz Wetterkapriolen ein Erfolg

Nach mehreren Jahren Wetterglück begann heuer das Ritterspektakel unter weniger guten Vorzeichen. Der heftige Starkregen in der Nacht zum Samstag mit stürmischen Windböen hatte Nacharbeiten am Mor­gen erforderlich gemacht. Der Gruppe „Wickinger“ hatte der Sturm das Zelt zerfetzt, sodass sie am Mor­gen resigniert die Heimfahrt antraten. Der Burgen­vereinschef Günter Pleier musste mit seinem Team am Samstag schon früh Hand anlegen, damit das Spektakel ordnungsgemäß über die Bühne gehen konnte. Wegen des unsicheren Wetters hielt sich die Zahl der Besucher aber leider in Grenzen, sodass der Start auf 12.30 Uhr verschoben wurde. Die Eisen­berger Böllerschützen eröffneten den Start in die Geschichte unserer Vorfahren dann etwas später weithin hörbar.

Dann nahm das geschichtsträchtige Treiben seinen Lauf und der Himmel zeigte Verständnis, denn es blieb trotz verhangenem Himmel trocken. Prachtvoll gewandet, mit mächtigem Getrommel und viel Ra­batz zogen die Darsteller, allen voran Kaiser Maxi­milian I mit Gattin Bianca Sforza und dem Bischof von Augsburg und edel gekleideten Damen wie auch schwer gerüsteten Rittern in das Innere der Burg­ruine Hohenfreyberg ein. Den Weg zur Burg säum­ten zahlreiche Zelte mit feilgebotenen Waren. Da­runter auch ein Stand mit Honig aus Zell von Alfred Guggemoos und Manuela Splitgerber, die sogar einen Bienenstock mit Glaswänden zur Beobachtung der Bienen aufgestellt hatten. Der Kaiser lobte in seinen Begrüßungsworten den Mut der Veranstalter, insbesondere Manfred Kössel und seinem 70 Perso­nen starken Team. Ihr alle seid das Leben auf unseren Burgen sagte Kaiserdarsteller Manfred Wag­ner, das starke Donnergrollen der Böllerschützen möge alles Böse fernhalten, beschwor er die Zuhö­rer. Nach den Ansprachen folgten Aufführungen am laufenden Band. Die „Schwarzen Schafe Memmin­gen“ servierten Flötenklänge mit Gesang, die „Kai­ser Maximiliantrommler“ aus Kaufbeuren gaben ihr Bestes mit mächtigem Fahnenschwingen mit saube­rem Getrommel und „Severin der Henker“ überzeug­te wie die Jahre zuvor mit seinen Helfern mit gestenreichem Auftritt. Und zwischendurch gab es immer wieder alt anrührende Klänge der Gruppe „Neumen-Troll“ die heuer erstmals in der Burg auftraten und restlos überzeugten. Großen Anklang fand auch Sagenerzählerin Kerstin Pleier, um die sich eine große Schar Kinder versammelte. Auch eine Mittelalterliche Modenschau bereicherte das unterhaltsame Programm am Nachmittag, das die „Prinzenauer Schlosswacht“ dargeboten hatte. Und wie alle Jahre gab es eine große Waffenschau, die von Burgenforscher Joachim Zeune eindrucksvoll moderiert wurde. Zeune machte in seinen Aus­führungen klar, dass ihm daran gelegen sei, den Menschen keinen Mittelalterlichen Klamauk zu erzählen, die Leute sollen mitbekommen, wie es damals wirklich war. Dem folgte wieder ein gewohnt überzeugender Auftritt des Markgrafen von Bran­denburg. Zwischen 17 und 18 Uhr spielten dann die Kinder der „von Freyberg-Grundschule“ auf sehr eindrucksvolle Weise das Leben des Nachwuchses auf den früheren Ritterburgen nach.

Am Abend hatte sich das Burgengemäuer dann ordentlich gefüllt. Die Feuershow, spektakulär insze­niert von Benjamin Dobler aus Regensburg mit Feuerkünstlern und Gauklern, begeisterte und faszinierte das Publikum restlos. Kaum, dass dieses Spektakel zu Ende war, setzte leider Starkregen ein und machte wohl viele der eilends heim strebenden Besucher bis auf die Haut nass. Aber für die Verbleibenden spielte die Band Neumen-Troll unter den Zeltplanen nach Herzenslust voll Freude weiter, die selbst von der romantischen Atmosphäre restlos begeistert waren. Am Sonntag zeigte sich dann das Wetter freundlicher, sodass der zweite Tag mehr Besucher anlockte.