Die Kistenkramer, vielseitig und bunt gemischt

Es war ein bunt gemischt, heiter, fröhliches Programm, das die Eisenberger Kistenkramer dem Publikum in der Speidener Mehrzweckhalle dargeboten haben. Es gab in den dreieinhalb stündigen Vorführun­gen viel zu schmunzeln und zu lachen. Neben gekonnten und heiteren Balletteinlagen, lustigen Sketchen sowie imposan­ten Playback-Shows wurden die Ereignisse in und rund um Ei­senberg köstlich serviert.  

Fanfarenklänge eröffneten das Spektakel, dann begrüßten die zwei Moderato-rinnen Christina Truppke und Edith Guggemos das erwartungsvolle Publikum. Ein Tanzballett junger hübscher Damen, die Hip-Hop-Gruppe aus Füssen mit mehrfacher Eisen­berger Beteiligung, eröffnete mit graziösen Bewegungen die Show. Dann versuchten die Ehepartner Edith und Martin, ihr etwas abgekühl-tes Verhältnis bei Ehebe­rater Wolfgang wieder aufzufri­schen. Ein heiterer Sketch, bei dem so manches Ehegeheimnis verraten wurde, was zu herzhaf­tem Lachen animierte. Drei „standfesten Tenören“ folgte ein skurriler Sketch-Klassiker „Mister Bean“, sehr gut dargestellt von Stefan Kurrle und Marianne Kössel beim genüsslichen „Dinieren“ auf einer Parkbank. Dem folgte ein heite-res, „Luftpumpen-Or­chester“, sehr dynamisch dirigiert von Maestro Hanne-lore Abt.

Mächtiges Schmunzeln konnten die bierseligen Eisenberger Mai­baumbewacher hervorrufen. „Mai­baumklau, des g´lingt bloeß in dr Hopferau“ hieß es, weil dort der Stamm von einem Bagger bewacht wird. In einem heiteren Lied ging es um „Klements“ Drehorgel, begleitet von Markus Lory, mit dem Fazit, dass das „Orgeln“ nicht auf der Straße, sondern doch besser daheim stattfinden sollte. Bei die­ser Aufführung kamen die zwei Interpreten nicht um eine Zugabe herum.

Michael Schanze, alias Wolfgang Martin war zum heiteren Ratespiel „eins, zwei oder drei“ nach Spei­den gekommen, wo aus dem Publikum die Mitspieler aus-ge­wählt wurden. Dem folgte ein Schwarz-Weiß-Ballett, das den Zu­schauern durch die fragwürdigen Fußbewegungen so manches Stau­nen und Lächeln abgerungen hatte.

Eine Arztpraxis in Speiden hatten die Kistenkramer entdeckt. Dem behandel-ten Patienten wurde aller­dings kein Medikament, sondern eine neue Frau ver-schrieben. Wenn sich zwei Damen treffen und die eine erzählt von ihrem Mann Leo, die andere von ihrem Hund Leo, wobei erstere glaubt, Leo sei ebenfalls ihr Gatte, kann dies bei solcher Schwärmerei schon be­denkliche, für das Publikum sehr heitere Peinlichkeiten verursachen.

Als Höhepunkt aller Darbietungen empfanden dem Applaus entspre­chend viele Besucher die Unter­haltung im Western-Salon. Hier wurden regionale Geschehnisse köstlich serviert. Wenn es zum Beispiel in Speiden hundsgemein stinkt, hat wieder ein Landwirt aus einer östlichen Nachbargemeinde seine „Bschüttfassladung“ im Ort verloren. Über die Aphrodite in Schwangau wurde auch gelästert, sowie über das Glück der Pfron­tener, weil sie jetzt eine Bürger­meisterin aus dem „Ländle“ ha­ben, oder über den Seeger Moorbahnhof, wo die Züge zwar fahren, aber nicht immer halten. Diese Vorkommnisse wur-den von Klement Nigg und Tochter Andrea in lustige Lieder verpackt und von Schwiegersohn Markus auf der „Diatonischen“ feinfühlig begleitet. Hierfür haben die Akteure mit allen Beteiligten, auch dener an der Bar, allerhöchste Begeisterung hervor gerufen. Nach dieser ge­lungenen Einlage beendete eine weitere Playbak-Show das um­fangreiche Programm. Und so dankte am Schluss das Publikum mit kräftigem Applaus und alle Mitwirkenden auf der Bühne und hinter den Kulissen waren hoch zufrieden. Ein großes Lob verdient auch die Tontechnik durch Stefan Weiß und die hervorragende Verköstigung der Besucher. ag.