Ausverkaufte Vorstellungen und beste Stimmung Bei den Kistenkramern

Ein breites Spektrum gelungener, heiterer und abwechs-lungsreicher Unterhaltung wurde bei den Auf­führungen der Eisenberger Kistenkramer dem Publi­kum geboten. Bei überragender Spielfreude wurde auch erfreuliches Schau-spieltalent und immer wieder erstaunliche Bühnen-Akro-batik geboten, die alle Besucher begeisterte. Für die Mode-ration konnten die Organisatoren erstmals zur allgemei-nen Über­raschung vom Caritasheim Seeg das hochbetagte Seniorenpaar „Franz und Resi“ alias Wolfgang Martin und Christine Truppke gewinnen, die aus einem Casting als Überraschungssieger hervor gegangen waren. Und so sorg-ten vornehm gespielte Passagen, gewürzt mit derbem All-gäuer Humor für facettenreiche Abwechslung.

Im ersten Drittel zeigte neben anderem der Patient Philipp Kössel, wie man sich beim Hausarzt den vielen, wartenden Patienten geschickt entledigen kann. Dann gings weiter mit einer beeindru-ckenden Schwarzichtshow und Seniorin Marianne wurde vom Online-Handy-Fachmann, cool dargestellt von Stephan Weiß, mit unverständlichen Easy-cool-Tarif-Möglichkeiten überfahren, sodass ihr der Händler am Ende nur zur alten Telefonkarte raten konnte.

Nach der ersten Pause steigerten sich die Sketche. Ein verliebtes junges Paar wiegte sich im Liebes­rausch und zeigte dann eindrucksvoll, wie dies 30 Jahre später funktionierte. Der Arbeiter, der am Feierabend nur seine Ruhe genießen wollte, von Wolfgang Martin treffend dargestellt, bewies, dass auch der friedlichste Mensch keine Ruhe finden kann, wenn ihm die bessere Hälfte, erbarmungslos gespielt von Marianne Kössel, diese nicht gönnt. Danach folgte ein Medley von 30 Jahren Nena, dargestellt von Christine Guggemoos, Margit Waibl und Renate Truppke, bei dem das Publikum zum Mitsingen aufgefordert wurde.

Es folgte ein mitreißendes „Ball-Dinner“, das den beiden Akteuren Felix Abraham (als Mädchen im Bild) und Lukas Paulsteiner höchste Konzentration abverlangte, den das Publikum amüsant genossen hatte. Weniger charmant dann die Handlung, als das Damen Klo im Probenraum der Musikkapelle verstopft war. Hier glänzten Karl Friedl und Stefan Körbl mit Norbert Waibl in Hochform und als der Abfluss nach explosionsartiger Entsorgung wieder frei war, machten die drei aus Freude auch gleich noch mit den vorhandenen Mitteln Musik. Einen absoluten Höhepunkt im dritten Teil stellte der Sketch „Nachbarschaft kennen lernen“ dar. Eine neu zugezogene, feine Familie, herrlich gespielt von Philipp Kössel und Susi Adomat, lud den kernigen Nachbar Sepp, (Karl Friedl) mit Ehegattin (Julia Truppke) zum Kennenlern-Grillen ein, was bei den grundver-schiedenen Charakteren einige köstliche Verwirrungen auslöste. Eine super vorgeführte „Rocky Horror Picture Show“ rundete das vielfältige Programm ab, bevor sich alle Mitwirkenden für den großen Schlussapplaus auf der Bühne einfanden. Dann wurden von Renate Truppke und Wolfgang Martin noch Martin Kössel, Silvia Müller, Hans Jedrzejczyk und Edith und Georg Guggemos auf die Bühne gebeten, die den Eisenberger Kistenkramern nach vielen aktiven Jahren nun ade sagten.