Höhere Schulden, dafür Werte für die Zukunft

Wenn wir soviel investieren, erhöht sich zwar der Schulden-stand, aber wir schaffen damit Werte für die Zukunft. Mit diesen Worten hat Bürgermeister Man­fred Kössel den Haus-haltsentwurf für Eisenberg kommentiert. Hintergrund für die neuen Schulden sind die Kosten für den Neubau des Bauhofs, der Renovierung des Burgenmuseums und der Bau des Dorf-Gemeinschaftshauses in Zell. Jetzt, wo die Zin­sen niedrig sind, und die Wirtschaft gut laufe sei es der richtige Zeitpunkt, sol-che Projekte mit gutem Gewissen anzugehen, sagte er. Diese Ansicht teilten alle Gemeinderatsmitglieder und auch Käm-merer Armin Ott plädierte für die Erhöhung der Schulden zur Finanzierung der Investitionen, da der Haushalt solide finanziert sei.

Die höhere Verschuldung sei nur vorübergehend, hieß es. Von 880.387 Euro zu Jahresbeginn werde sie bis zum 31. Dezember auf 1,145 Millionen an­steigen. Danach sinke sie wieder bis auf 877.466 im Jahr 2020, berichtet Kämmerer Ott. Doch der Kon­solidierungskurs, der 2011 begonnen hatte, werde fortgesetzt. Weil die wirtschaftlichen Rahmenbedin­gungen gut sind, könne Eisenberg im kommenden Jahr in verschiedene Infrastrukturmaßnahmen inves­tieren. Auch sei zu erwarten, dass der Verwal­tungshaushalt wieder einen Überschuss erwirtschaf­tet, sodass eine Zuführung vom Verwal-tungshaushalt zum Vermögenshaushalt in Höhe von 242.000,- Euro erfolgen wird. Auch die Rücklage hat mit 730.748 Euro einen hohen Wert erreicht, sodass ein erhebl­icher Teil der Investitionen durch höhere Entnahmen aus der Rücklage finanziert werden könne. Für das aktuelle Jahr ist einen Entnahme von 692.369 Euro geplant, sodass sich die allgemeine Rücklage auf 38.680 Euro reduziert. Die gesetzliche Mindestvor­gabe von 19.733 Euro werde aber in jedem Fall eingehalten – auch in den kommenden Jahren. Investieren will die Gemeinde in folgende Projekte: Größter Posten wird der Bau des Dorf-Gemein­schaftshauses in Zell, wofür 2018 zwischen 300.000 und 410.000 Euro veranschlagt sind. 200.000 Euro sind für den Geh- und Radweg von Eisenberg nach Pfronten anvisiert und 228.000 Euro für die Breit­bandversorgung. Für die Renovierung des Burgen­museums rechnet die Gemeinde mit 136.000 Euro und für den Bauhof mit 170.000 Euro. Zusätzliche Kosten fallen für den Straßenunterhalt (70.000), den Abwasserzweckverband Füssen (33.000) und die Tilgung von langfristigen Krediten (85.000) an.

Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von 2,173 Millionen Euro und ist damit um 111.000 höher als im Vorjahr. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 1,72 Millionen. Die Verschuldung steigt heuer auf 1,145 Millionen, was genau 963 Euro pro Kopf entspricht. Sie soll bis 2020 wieder auf 654 Euro je Einwohner vermindert werden. Die Steuerkraft sinkt je Einwohner von 691 auf 675 Euro. Der Durch­schnitt für Gemeinden von 1000 bis 2000 Einwoh­nern liegt 2017 in Bayern bei 736 Euro. Damit befindet sich Eisenberg auf Rangziffer 29 im Ver­gleich zu den 45 kreisangehörigen Gemeinden im Ostallgäu. 2016 stand Eisenberg noch auf Platz 24.

Wichtige Haushaltszahlen

Einnahmen: Gewerbesteuer 300.000 Euro

Schlüsselzuweisungen 300.732 Euro

Der Anteil an der Lohn- und Einkommensteuer wird von 501.000 auf 534.000 Euro steigen.

Abwassergebühren: 127.100

Der Zuschuss zum Straßenunterhalt bleibt bei 46.170 Euro.

Die Einnahmen aus der Grundsteuer B vermin­dern sich geringfügig von 136.000 auf 135.000 Euro.

Der Fremdenverkehrsbeitrag steigt von 38.000 auf 40.000 Euro.

Der Kurbeitrag steigt von 26.000 auf 35.000 Euro.

Ausgaben: Die Umlage an den Landkreis sinkt von 476.389 auf 464.463 Euro.

Die Gewerbsteuerumlage an den Staat sinkt auf 63.000 Euro.

Die Umlagen an die Schulverbände und Schü­lerbeförderung sinken von 151.200 auf 129.991 Euro.

Die Personalausgaben steigen von 478.273 auf 502.178 Euro.

Sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand sinkt von 420.149 auf 385.391 Euro.

Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt steigt von 121.000 auf 242.000 Euro.