40 Jahre Alphornblasen in Eisenberg beeindru­ckend gefeiert – Siegfried Steinacher besonders geehrt

Große Anerkennung und viel Lob durften die zwölf Bläserinnen und Bläser der Alphorngruppe Eisenberg bei ihrem Festabend zum 40-jährigen Bestehen in der Speidener Mehrzweckhalle erfahren. Mit den Vertretern von „Euregio via salina“ (bedeutet überregional), den Nachbarvereinen und den Besuchern konnten die Gäste einen sehr schönen, ansprechenden und warmherzigen Fest­abend erleben. Leider entsprach der Besuch von heimischem Publikum, für das sich die Gruppe seit nunmehr 40 Jahren zu allen Anlässen gerne zur Verfügung stellt, nicht den Erwartungen, denn es blieben mehrere Tische in der schön geschmückten Halle leer. 

Nach dem Auftakt der Alphorngruppe Eisenberg mit der „Enzian-Polka“ begrüßte Seppi Gast Ortspfarrer Dariusz Niklewicz, Bürgermeister Manfred Kössel, Altbürgermeister Alfons Stapf,  den Vertreter des ASM Bezirk 3, Hans Mayer, Erich Schneider als Urvater der Eisenberger Alphornbläser sowie die Vertreter der örtlichen Vereine. Ein besonderer Gruß galt den benachbarten Alphorngruppen aus Hopfe­rau, Pfronten, Weißensee und Nesselwang, sowie der Vorstandschaft von „Euregio via Salina“, die alle mit ihren Vorträgen für bunte Farbtupfer im Programm sorgten. Dazwischen unterhielten die „Hörsturz­buebe“ das Publikum mit schönen, bodenständigen Weisen.

Große Ehrung für Siegfried Steinacher

Eine überraschende und wohl auch einmalige Ehrung durfte Siegfried Steinacher erfahren. Er ist als Mann der ersten Stunde seit 40 Jahren als Alphornbläser immer noch aktiv. Zusätzlich war er 50 Jahre aktiver  Trompeter bei der Musikkapelle Eisenberg. Dafür wurde er von Hans Mayer vom Allgäu-Schwäbi­schen Musikbund (ASM) Bezirk III mit Grüßen von Franz Josef Pschierer in besonderer Weise geehrt und mit Geschenken bedacht.

Gespannt lauschten die Besucher der Geschichte der Entstehung der Eisenberger Alphorngruppe durch Vorstand Seppi Gast. Beim Bergfest 1974 war es den Musikern der Musikkapelle Eisenberg nicht gelun­gen, Alphornbläser zur Mitgestaltung des Prog­ramms zu bekommen. Da kam dann der Vorschlag, selber Alphörner zu besorgen. Da aber die Vereins­kasse laut dem damaligem Kassier Jakob Brenner so hohe Investitionen nicht hergab, erklärte sich Adolf Kössel (vom Dameler) bereit, die Kosten für ein komplettes Instrument zu übernehmen. Für Auftritte waren aber drei Instrumente erforderlich. Deshalb teilten sich der Bärenwirt Adolf Kössel und Pfarrer Georg Reichart die Kosten für ein weiteres Instru­ment. Das dritte konnte dann aus der Vereinskasse bezahlt werden. Nun kannte Josef Fichtl einen Alphornbauer in der Schweiz. Und so machten sich Erich Schneider, Josef Fichtl und Siegfried Steina­cher auf den Weg in die Schweiz und brachten nach erheblichen Turbulenzen mit dem Zoll drei Alp­hörner in die Burgengemeinde Eisenberg. Wie steil es dann mit der Gruppe aufwärts ging, zeigte die Bildershow, die alle wesentlichen Stationen der inzwischen auf zwölf Bläser/innen angewachsenen Truppe zu den Erklärungen von Seppi und Meinrad Gast verdeutlichte. Mancher Besucher konnte nur darüber staunen, wo überall auf der Welt diese Instrumentalisten ungezählten Menschen schon  gro­ße Freude bereitet haben. Sie selber allesamt, so Seppi Gast, möchten aber auch das Erlebte und die vielen oft sehr anstrengenden, aber immer schönen Stunden nicht missen.  Besonders erfreulich war am Festabend, dass die drei Gründer, mit Erich Schneider, Josef Fichtl und Siegfried Steinacher anwesend sein konnten und den Dank des Publikums entgegen nehmen durften. (Siehe Bild)

Nach der Pause folgte  mit „Alphorn-Beguine“, einem sehr modernen und fordernden Stück, Teil zwei des Programms. Nach diesem trug Mund­artdichter Albert Guggemos eine gereimte Betrach­tung über das Alphorn von den ersten Verwendungen bis zur heutigen Bedeutung vor und erntete dabei kräftigen Applaus. Nachdem alle anwesenden Gruppen nochmals ihr Können zum Besten gaben und Gastgeschenke entgegen genommen wurden, beendeten die Gastgeber mit dem „Paula-Walzer“ und einer Zugabe das offizielle Programm. Die „Hörsturzbuebe“ animierten dann mit ihrer schönen, ohne Verstärker vorgetragenen Musik zum gemütli­chen Verweilen in der Speidener Mehrzweckhalle.