Neues schmiedeeisernes Kreuz im Pestfriedhof Burgenverein und Gemeinde halfen zusammen

Der Eisenberger Burgenverein nimmt sich seit den 1980er Jahren der Pflege und Bewahrung des Pestfried­hofs westlich von Zell an. So werden auch an den Mauereinfassungen immer wieder Schäden behoben. Ein Holz­kreuz in der Mitte und zwei geschmie­dete Kreuze links und rechts davon erinnern in einer grabstattähnlichen Einfassung an die Seuche um 1635 und die unbekannte Zahl der Opfer. Wäh­rend das rechte der zwei Metallkreuze eine einfache Schmiedearbeit darstellt, handelt es sich beim linken der zwei Schmiedearbeiten um eine sehr wert- und kunstvolle Arbeit  des 18. Jahrhun­derts. Das Kreuz befand sich einst auf dem Zeller Friedhof und trug die heute fast nicht mehr lesbare Inschrift: DEN 3. JULI 1729 STIRBT DER WOLEHRWIR­DTGE HER ALDA GEORG GO[M] GEBUERTIG VON RUEDRACZHO­FFEN RIP. Georg Gom, * 21. Februar 1676[4] in Ruderatshofen, war geist­licher  Kurat  in Zell.

Diese wertvolle Schmiedearbeit lag dem Eisenberger Heimatforscher Ber­told Pölcher schon immer sehr am Herzen. Im Herbst letzten Jahres hatte er Bürgermeister Manfred Kössel da­rauf aufmerksam gemacht, dass das linke Kreuz sehr wertvoll ist und es ein Wunder sei, dass es noch nicht gestoh­len wurde. Daraufhin hat der Bürger­meister sofort zugesagt, es durch eine Kopie zu ersetzen. Dies haben dann der Pfrontener Kunstschmied Philipp Tren­kle und sein Helfer Hans-Peter Haslach dann mit großer Begeisterung für das alte Kunstwerk in die Tat umgesetzt und schufen ein ebenbürdiges Werk. Das neue Kunstwerk hat die Fa. Probst in Wiedemen in einen zu diesem Zweck bearbeiteten Stein eingelassen und befestigt. Beide Firmen zeigten sich überaus geschichtsbewusst und erstellten das Werk für ein sehr geringes Endgeld.

Am Sonntag, dem 22. Mai begaben sich Schmiedemeister Philipp Tren­kle mit Bürgermeister Manfred Kössel und den Helfern des Burgenvereins zum Pestfriedhof und setzten das Ersatzkreuz am angestammten Platz fachmännisch in einem Betonsockel, wo es nun das ur­sprüngliche Kreuz original­getreu er­setzt. Das alte Kreuz wird nun im Burgen­museum einen sicheren Ehrenplatz erhalten.

Die Bilder zeigen die Arbeiten beim Aufstellen des neuen Kreuzes und das neue Kreuz in seiner ganzen kunstvollen Schönheit.