Allgäuer Alpsaison startete offiziell auf der Schlossbergalm

Die Alpsaison im Allgäu wurde heuer auf der Schlossbergalm bei Zell bei einem besonderen Festakt in eindrucksvoller Weise offiziell eröffnet. Das Alpvieh wurde zwar schon Ende April aufgetrieben, der alljährliche Festakt fand aber erst am Sonntag, den 17. Juni statt. Diese offizielle Eröffnung findet jedes Jahr auf einer anderen Allgäuer Alpe statt, heuer wurde dafür die Schloss­bergalm erwählt. Nach einer lautstarken Eröffnung durch die Eisenberger Böllerschützen begann die Feier mit einer sehr ansprechenden Bergmesse, von Pfarrer Wolfgang Schnabel feierlich zelebriert und von der Musikkapelle Eisenberg mit der Schubert­messe musikalisch gestaltet. Bei herrlichem Wetter war schon der Gottesdienst sehr gut besucht.

Alles was Rang und Namen in der Alp- und Landwirtschaft hat, war gekommen. Dr. Michael Honisch, Leiter des Fachzentrums Alpwirtschaft am Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten. Auch Angelika Schorer, Vorsitzende das Landwirtschafsausschusses im Bayerischen Landtag, Landrätin Maria Rita Zinnecker, die liebenswerte Bayerische Milchkönigin Sonja Wagner und natürlich Bürgermeister Manfred Kössel waren zugegen. Dr Honisch führte durch den Tag, die Landrätin Zinnecker und Bürgermeister Kössel sdprachen zu den Gästen auf dem gut gefüllten Fe3stplatz und Alpmeister Ludwig Brenner sprach Grußworte zu den Besuchern. Bestens versorgt wurden die Gäste vom Hirten- und Wirtepaar Brigitte und Seppi Gast und die Eisenberger Landfrauen boten regionale Köstlichkeiten an.

Hochinteressant war der Beitrag von Siegfried Steinberger über das neue Weidesystem. Es hat in Eisenberg bereits im vorletzten Jahr Einzug gehal­ten, hat sich hier bereits bewährt und trägt dem Klimawandel Rechnung. Es ist ein Erfolg und bringt mehr Futter fürs Vieh. Dies bestätigte auch Almhirte Seppi Gast, der vor zwei Jahren damit begonnen hat, früher aufzutreiben. Die Klimaerwärmung sorge für eine Verlängerung derVegetationsdauer und somit für eine Ertragssteigerung. Kommt das Vieh später auf die Weide, verdorrt diese oftmals. Dann können sich Strauchgewächse, die vom Vieh nicht gefressen werden, ausbreiten. So wurde zu den zahlreichen Ansprachen auch fachgesimpelt und vielerlei Anre­gungen mit heim genommen.

Die 97 Rinder und Schumpen aus der Gemeinde Eisenberg ließen sich auf der 22 Hektar großen Weidefläche kaum blicken und waren von dem Geschehen vor der Schlossbergalm unbeeindruckt. Ihre Schellen waren aber öfter zu hören, wenn die Musikkapelle, die alle Anwesenden bestens unter­hielt, mal Pause machte. Gegen 15 Uhr zogen dann dunkle Wolken auf, sodass sich viele Besucher auf den Heimweg begaben. Und während es in Füssen und Pfronten schon längst regnete blieb es hier bis etwa 16 Uhr trocken, sodass das Feiern einen guten Abschluss finden konnte