Am Feiertag Allerheiligen wurde Franz Abt als Dirigent mit großer Ehrung verab­schie­det

38 Jahre hat er den Kirchenchor Zell mit großer Hingabe geleitet

Den Feiertag Allerheiligen hat die Pfarrgemeinde Zell mit einem festlichen Got­tesdienst mit dem Kirchenchor Zell, den Streichern aus Rosshaupten und der Sopranistin Mo­nika Staszak auf sehr würdige Art  bei vollem Gotteshaus begangen. Es wurde die Deutsche Messe von Franz Schubert und am Schluss das „Baye­rische Oratorium“ von Andreas Be­gert mit Chor, Orchester und der Sopranistin Monika Staszak aufge­führt. Zur Kom­munion brillierte Mo­nika Stas­zak mit dem Ave Maria, wo sie von Johannes Abt an der Orgel perfekt begleitet wurde. Das Bay­erische Ora­torium ver­bindet Klassi­sche Musik mit Baye­rischer Volks­musik und be­zieht sich auf die Oster­geschichte im Ober­bayerischen Dia­lekt.

Im An­schluss an den Gottes­dienst stand eine Eh­rung der ganz beson­deren Art auf dem Pro­gramm. Chor­leiter und Diri­gent Franz Abt wurde vom bisherigen Leiter der Pfarreien­ge­meinschaft Seeg, Pfar­rer Wolfgang Schnabel und den Gläubigen für seinen 38-jährigen Dienst als Chor­leiter und Dirigent mit großer Ehrung verabschiedet. Der Pfarrer über­reichte dem scheidenden Dirigenten mit hoch lobenden Worten ein Ge­schenk, dann ließ Dichterbarde Albert Guggemos seine Chorleiterzeit in hei­terer Gedichtform Revue passieren. Chor und Orchester werden inzwi­schen von seinem Sohn und Nach­folger Johan­nes Abt geleitet.

Franz Abt stammt aus Kempten und wurde dort am 20. Dezember 1941 geboren. Nach dem Abitur am Gym­nasium in Kempten, dem Studium der Philosophisch-theologischen  Hoch­­schule in Dillingen und der Pädago­gischen Hochschule in Mün­chen nahm er mit dem Schuljahr­beginn 1971 an der damaligen Teil­hauptschule Zell seine Lehramts­tätigkeit in der Ge­meinde Eisenberg auf. Der umtriebige Pädagoge grün­dete unverzüglich einen Jugendchor, und schon bald erklangen in der Pfarrei Zell Messen mit rhyth­mischen Gesängen mit entsprechender Beglei­tung. Franz Abt war es ein persönliches Anliegen, hier auch einen Männer­chor zu gründen, was ihm im Jahr 1975 auch gelungen ist und der über 40 Jahre bestanden hat. Auf des Bittens vom damaligen Pfarrer Georg Reichart übernahm Franz Abt im September 1985 die Leitung des Kir­chenchors Zell. Mit dem hochbegabten Musiker und Gesangspädagogen blüh­te der Kirchenchor im wahrsten Sinne des Wortes richtig auf. Viele junge Stim­men aus seinem einstigen Jugend­chor fanden sich im Kirchenchor wieder und fühlten sich hier daheim und zuvorkommen betreut, sodass der Chor nahezu 40 Stimmen umfasste. Eine Männerschola erweiterte schon bald die Bandbreite der Aufführungen. In den 1990er Jahren knöpfte Abt Kontakte mit den Streichern aus Ross­haupten, die bis heute jeden feier­lichen Gottesdienst mit Geigen und Cello oder mit Bläsern aus der Musik­kapelle Eisenberg zum absoluten Hör­genuss steigern und so zu wahrer Festtagsstimmung beitragen. Große Messen von Schubert und Mozart und Werke von Bach und Händel wurden einstudiert und immer erfolgreich auf­geführt. Franz Abt legte aber immer großen Wert auf die Pflege der Gesel­ligkeit, sodass bei schönen, internen Veranstaltungen und bei den Jahres­ausflügen immer Hochstimmung herr­schte. Das Allerbeste ist jedoch, dass sein Sohn Johannes voll in die Fuß­stapfen seines Vaters getreten ist und die Leitung des Kirchenchors Zell mit Liebe und Herzblut weiter­führt. So können sich die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors mit den Gläubigen glücklich schätzen, dass die Ära Abt keineswegs endet sondern mit jugendlichem Schwung weiter geführt wird.   ag.

 

Bild: Albert Guggemos