Biberplage auch in der Gemeinde Eisenberg
Wer sich von Eisenberg aus vom Hof der Familie Nigg, früherer Hausname beim „Ölschlager“ oder „Ölmüller“, heute Koneberg, auf den Fußweg in Richtung Dolder Wald auf den Weg macht, läuft über einige hundert Meter an dem von Zell kommenden Ölmühlebächle entlang. Mit der Kraft dieses beschaulichen Bächleins, das auch in unmittelbarer Nähe einen Fischweiher speist, wurde einst hier in der Nähe eine Ölmühle betrieben, deshalb auch sein Name, der allerdings bei vielen in Vergessenheit geraten ist. Letzte Reste einer Gieße, mit deren Technik das Wasser zur Mühle geleitet werden konnte, wurden in den 1950er-Jahren beseitigt. Als am vergangenen Sonntag der Eisenberger Albert Guggemos nach längerer Pause hier wieder vorbei gelaufen ist, wunderte er sich, warum ein großer Teil der Grünfläche überflutet war. Nach näherem Hinsehen entdeckte er einen aus Ästen, Laub und Erdreich errichteten Damm im Bächle, das den Fluss des Wassers komplett absperrt und auf die Wiese leitet. Die Bauart des Dammes zeigt, dass hier nicht Menschenhand, sondern ein Biber ganze Arbeit geleistet hat. Nach etwa 25 bis 30 Metern sammelt sich das Wasser wieder und läuft zurück ins Flussbett. Diese Wiese ist jedoch so vom Wasser getränkt, dass das Betreten nur mit Gummistiefeln möglich ist. Für Albert war es neu, dass hier Biber ihr Unwesen treiben. Als er am nächsten Tag dem Bürgermeister davon berichtete, zeigte sich Kössel in keinster Weise überrascht. Diese Bieberfamilien schaden auch dem nahen Staudamm des Fischweihers sagte Bürgermeister Kössel und untergraben ihn. Auch am nahen Schlossweiher treiben Bieber ihr Unwesen, wo sie schon mehrere dünnere Stämme gefällt haben und unter anderem an einer etwa 50 cm dicken Weißtanne ihre Nagerqualitäten schon gut sichtbar unter Beweis stellen. Bis vor wenigen Jahren, so Bürgermeister Manfred Kössel habe es in der Gemeinde keine Bieberplage gegeben. Dass sie hier inzwischen auch heimisch werden und Schäden anrichten, sei wohl auf den besonderen Schutz der Tierart zurück zu führen, die nicht gejagt werden darf, gab Kössel zu bedenken.