Die Bäckerei Feneberg in Weizern

Das Haus Feneberg in Weizern ist der einzig verbliebene Bäckereibetrieb in der Gemeinde Eisenberg und deshalb für die Versorgung der Einwohner von überragender Bedeutung. Seit 1893 können sich die Menschen der Region mit dem Grundnahrungsmittel Brot aus diesem Hause versorgen. Die Familie Feneberg, die dieses Unternehmen nun in der zweiten Generation überaus erfolgreich betreibt, hatte die Bäckerei im Jahr 1955 übernommen. Damals waren es die jungen Eheleute Bern­hardine und Hermann Feneberg, die Kaufladen und Bäckerei übernahmen. Allmählich vergrößerte das Ehepaar Bäckerei und Laden und so wuchs es unter Mithilfe der Kinder zum statt­lichen Familienbetrieb. Sohn Werner Feneberg übernahm am 1. Januar 1984 mit Ehefrau Cordula das Geschäft, das inzwischen zu einem der wegweisen­den Bäckerei- und Konditoreiunterneh­men der Region mit rund 20 Mitar­beitern zählt.

1892 hat der Bäcker Cyracus Huber das Anwesen käuflich erworben. Er betrieb hier neben der Landwirtschaft erstmals eine Bäckerei mit Lebensmit­telgeschäft. Im vorgeschrittenen Alter hatte Cyracus Huber Bäckerei und Kaufladen an das Ehepaar Haslach von Enzenstetten verkauft, die dort ein Le­bensmittelgeschäft betrieben hatten. Diese verpachteten die Bäckerei samt Ladengeschäft von 1949 bis 1955 an Lore und Josef Kollmann. Die Land­wirtschaft war zu dieser Zeit bereits stillgelegt.

Am 20. April 1955 begann auf diesem Anwesen die Ära Feneberg. Bäcker­meister Hermann Feneberg, aus Dur­ach bei Kempten stammend, hatte seine Frau Bernhardine am 17. Januar 1953 geheiratet und nahm zwei Jahre später Backstube und Kaufladen in Pacht. Zweimal wöchentlich kam Her­mann Feneberg auch in die umliegenden Weiler und brachte nicht nur frisches Brot, sondern als humorvoller Mensch auch die neuesten Witze mit. Im Jahr 1964 haben Hermann und Bernhardine Feneberg das gesamte Anwesen durch Kauf erworben. Erste Umbaumaßnah­men erfolgten 1970 mit der Schaffung von Lager- und Vorratsräumen. 1976 begann Sohn Werner im elterlichen Be­trieb seine Ausbildung zum Bäckerge­hilfen. Im Jahr 1983 legte er in Mün­chen die Meisterprüfung mit gutem Erfolg ab und am 5. November des Jahres 1994 heiratete er seine Cordula Schweiger aus Schraden bei Hopferau, die ihm zwei Söhne schenkte.

Betrieb wächst ständig

Den elterlichen Betrieb hat Werner Feneberg bereits am 1. Januar 1984 übernommen. Als rühriger Jungunter­nehmer wurde dann der Betrieb stetig den neuen Anforderungen angepasst. Im August 1985 entstand eine neue und größere Backstube, die am 3. Februar 1986 ihren Betrieb aufnahm. 1990 ließ Feneberg die alte Backstube sowie den Laden abreißen, ein freundlicher und größerer Verkaufsraum entstand. Die nun ständig steigende Produktion erfor­derte neue Lagerkapazitäten. So ent­standen 1992 Lagerräume und groß­zügige Mehlsilos im Keller. 1995 wurde der Anbau eines Versandraumes getätigt und 1998 die Backstube wieder erwei­tert sowie eine Konditorei hinzugefügt. Die Produktionsräume sind damit auf rund 400 m² angewachsen. 2001 wurde der Laden vergrößert, dem neuesten Standard angepasst und mit einem Neu­bau um ein Stehcafe mit Snackbereich erweitert. 2002 kam ein neuer Kunden­parkplatz dazu.

Während bis Ende der 1970er-Jahre der Kundenstamm nur geringfügig über die Gemeindegrenze hinaus reichte, werden heute sechs Filialen betrieben und be­liefert. Dazu kommen Geschäfte der Umgebung und 20 Hotels, die beliefert werden. Dank einer zukunftsorientier­ten Firmenpolitik finden bei Feneberg in Weizern über 50 Personen einen sicheren und krisenfesten Arbeitsplatz. Selbstverständlich bietet der Betrieb ständig zwei bis drei jungen Menschen die Ausbildung zu tüchtigen Fachar­beitern an.

Nun steht wieder eine größere Bau­maßnahme ins Haus. Sohn Christoph hat nach Wanderjahren in Ulm und Wangen und in Amerika 2020 seinen Meistertitel und den Betriebswirt erfolgreich abgeschlossen. Somit steht die dritte Feneberg-Generation mit hervorragenden Bedingungen bereits in den Startlöchern. ag.

Bilder: Die Bäckerei Feneberg aktuell 2021

Der Firmengründer Hermann Fene­berg mit Gattin Bernhardine bei der Feier der Goldenen Hochzeit 2003

Christoph Feneberg mit seinen Eltern, nachdem er bei der Gehilfenprüfung 2015 als Innungsbester hervorge­gangen ist. Es folgte die Einladung zum schwäbischen Entscheid, auch da wurde er 1. Sieger und beim Bayern­finale in Straubing wurde er Dritter. Inzwischen 25 Jahre jung, hat er 2020 auch den Meistertitel und den Betriebswirt mit großem Erfolg abgelegt.