Edler Gesang und würdevolle Weisen beim Mariensingen in Maria Hilf
Nach der zweijährigen Coronapause fand das Mariensingen in der Wallfahrtskirche Maria Hilf wieder begeisterte Zuhörer, die wieder am Vorabend des Festes der Aufnahme Mariens in den Himmel in Scharen in das Marienjuwel strömten. Die Brüder Franz und Roland Böck konnten auch heuer wieder namhafte Gesangs- und Musikgruppen für ein abwechslungsreiches Programm gewinnen, die allesamt restlos überzeugten. Die Pinswanger Weisenbläser eröffneten den Reigen auf der Empore mit einer zu Herzen gehenden Melodie, rein in den Tönen und in ehrwürdiger Art vorgetragen, wie man die Gruppe seit über 20 Jahren kennt und schätzt.
Die Begrüßung erfolgte dann durch Heimatdichter Albert Guggemos, dem wie er sagte, die Wallfahrtskirche seit seiner Kindheit ans Herz gewachsen ist. Er schaute zurück in die 60er bis 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, wo bei vielen schönen Gottesdiensten und Andachten eine tiefe Beziehung mit wohltuender Harmonie entstanden sei, die bis heute gegenwärtig ist. Er dankte den Brüdern Böck, die mit diesen wunderschönen Veranstaltungen die beglückende Harmonie, die von solchem Musizieren ausströmt, die Menschen erfreuen und begeistern.
Diesen Worten folgten die Bertoldshofer Sängerinnen, drei fesche Frauen, die a-capella mit dem Lied „Sei gegrüßt o Königin“ den stilvollen Reigen treffsicher mit ihren klaren Stimmen eröffneten. Ihnen folgte die Schloßanger Geigenmusik aus Reutte mit dem „Salober Landler“. Mit zwei Geigen, Gitarre und Streichbass brachte die Gruppe spontan ehrwürdige und trotzdem beschwingte Stimmung in das Rokokojuwel. Franz und Roland Böck folgten mit Gitarrebegleitung mit dem Lied, „Wir ziehen zur Mutter der Gnaden“, die mit ihren weichen Stimmen seit Jahrzehnten die Zuhörer fesseln. Uwe Schmid aus Pürgen beendete mit feinem Zitherspiel den ersten Block des Abends. Nun sprach Pfarrer Enemoser aus Irsee verbindende Worte und nannte den Glauben immer einen Weg des Fragens und des Suchens. Glauben heißt, ein Leben lang die Unbegreiflichkeit Gottes zu entschlüsseln, sagte Pfarrer Enemoser.
Erbauende Lieder der Marienverehrung und dezente Klänge folgten auch im zweiten und dritten Block. Dann konnten sich die Besucher in einem tiefsinnigen Gedicht von Albert Guggemos über die erhabene Bedeutung dieses Wallfahrtsortes und die beglückenden Erfahrungen der vielen Zufluchtsuchenden an diesem Gnadenort hineinfühlen. Auch den letzten Block leiteten die Pinswanger Weisenbläser ein und die Bertoldshofer Sängerinnen konnten mit den beliebten Liedern „Ave Glöcklein“ und „Alpengruß“ tiefe Erbaulichkeit auf die Zuhörer übertragen. Zu Herzen gehende Zitherklänge, perfekt vorgetragen von Uwe Schmid sowie die heimatlichen Klänge der Schloßangermusik mit dem Füssener Landler läuteten allmählich das Ende der Darbietungen ein. Mit den Pinswanger Weisenbläsern und dem Lied der Brüder Böck „Saget Dank“ endete das Mariensingen 2022. Pfarrer Enemoser verabschiedete die große Schar ergriffener Zuhörer mit dem feierlichen Segen und wünschte allen einen erbaulichen Himmelfahrtstag und eine gute Heimfahrt. Die Spenden das Abends kommen wieder je zur Hälfte der Schwester Grazias in Albanien und der Wallfahrtskirche Maria Hilf zugute.