Ein neues Kreuz steht auf dem Drachenköpfle Geschichte der Kreuze

Es war im Jahr 1950, Kriegsheimkehrer waren keine mehr zu erwarten. Den Eisenberger Veteranenverein hatte nach der kriegsbedingten Pause der junge Heimkehrer Josef Kössel als Vorstand übernommen. Er scharte beherzte Männer, allesamt Überlebende des furchtbaren Krieges um sich, um der gefallenen und vermissten Kameraden ehrend zu gedenken. Zur Erinnerung und zur Mahnung sollte ein mäch­tiges Kreuz auf dem weithin sichtbaren Drachen­köpfle, damals noch ohne Rundumbewuchs, errich­tet werden. Die Idee wurde umgesetzt, in Handar­beit wurde ein Podest mit einer Marmorplatte mit der Inschrift: „Den Opfern der großen Kriege 1914-1918, 1939-1945“ geschaffen und eine Halterung aus Stahl eingelassen, woran das acht Meter hohe Kreuz befestigt wurde. Im Sommer 1950 wurde es vom damaligen Pfarrer Franz Löckher bei der ersten Gedenkmesse feierlich geweiht. Von da an ließ der Veteranenverein jedes Jahr am Kreuz eine Messe für die Gefallenen lesen, die immer großen Zuspruch fand.

Im Jahr 1976 war das Kreuz auf dem Drachenköpfle nach 26 Jahren bei Wind und Wetter morsch ge­worden. Die Aktiven des Vereins, die schon das erste Kreuz erstellt hatten, fertigten in der Werkstatt von Zimmrermeister Hans Brenner, selber Kriegs­teilnehmer und erst 1948 aus der Gefangenschaft heimgekommen, ein neues Holzkreuz an, trugen es auf die besagte Anhöhe und verschraubten es in der stählernen Verankerung. Pfarrer Georg Reichart weihte es bei der Bergmesse im Juli 1976 in einer feierlichen Zeremonie, danach wurde vor der Schlossbergalm gefeiert.

Im Jahr 2002 hatte der Zahn der Zeit wieder am Holz genagt und das Kreuz musste nach 26 Jahren wiederum erneuert werden. Es waren wieder die Altgedienten Holzwürmer Hans Brenner, Ernst Schrade und Anton Friedl, die das dritte Kreuz angefertigt und mit den Reservisten aufgestellt hatten. Dies geschah unter Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr von Eisenberg am Samstag, dem 21. Juli 2002. Tags darauf fand anlässlich der Bergmesse die feierliche Einweihung durch Pfarrer Dariusz Nik­lewicz statt.

Das dritte Kreuz hielt bedauerlicher Weise nicht solange. Nach nur 16 Jahren war das Holz voll­kommen morsch und Spechte und ganze Heere von Ameisen setzten dem Fichtenholz trotz Kupfer­blechabdeckung derart zu, dass das Absturzrisiko zu groß geworden wäre. Nun hatten die Verantwort­lichen vom Veteranen- und Soldatenverein auch diesmal wieder Fichtenholz verwendet, doch es wurde in den Rauhnächten bei idealem Stand des Mondes gefällt. Deshalb sollte das vierte Kreuz auf dem Drachenköpfle theoretisch länger halten als alle Vorgänger-Kreuze. Diese Hoffnung haben jedenfalls Vorstand Alfons Stapf und auch Bürgermeister Manfred Kössel. Die schöne Fichte stammt aus dem Wald von Stefan Schuster, der Baum wurde ihm dann von der Gemeinde ersetzt. Auf Maß 28 x 32 cm geschnitten hat den Stamm Siegfried Hauptmann aus Zell. In der Werkshalle von Stefan Brenner wurde es montagefertig gemacht. Am Freitag, den 10. August wurde nun von der Vorstandschaft des Veteranen- und Soldatenvereins das morsche Kreuz abgebaut und das neue aufgerichtet und fest ver­ankert. Entscheidende Schützenhilfe gab es dabei von Martin Herkommer, der die Arbeiten mit dem Rückewagen übernommen und ausgeführt hat. Die Weihe des mächtigen Mahnmals gegen Krieg und Gewalt erfolgt am Sonntag, den 2. September beim festlichen Gottesdienst durch Pfarrer Wolfgang Schnabel, anschließend wird vor der Schlossberg­alm mit der Musikkapelle Eisenberg gefeiert.