Die gesamte Dorfstraße in Zell steht vor der längst fälligen Erneuerung. Bis zur Dorfmitte wurde der Asphalt schon entfernt, die Bewohner kommen nur schwer zu ihren Häusern und Wohnungen. Jetzt werden die Arbeiten, die alle im Zuge der Dorferneuerung über Jahre hinweg geplant und erarbeitet wurden, endlich durchgeführt. Da müssen Wasseranschlüsse und Abwasserleitungen verlegt werden. Die alten Beton- und Kanalrohre sind zum Teil 60 oder auch 70 Jahre alt. Doch nicht nur Wasserleitungen werden erneuert, vielmehr sollen die ‚Stromleitungen unter die Erde. Hierzu braucht es spezielle Rohre, wie auch weitere für die Gas- und Glasfaserleitungen. Zusätzlich sollen Leerrohre mit verlegt werden, um nach der Sanierung nicht erneut die Straßen aufbrechen zu müssen.
Für alle Betroffenen fand am 6. Mai im neuen Dorfgemeinschaftshaus eine sehr gut besuchte Aufklärungsversammlung statt, wo die Baufirmen und auch Architekt Cornelius Wintergerst über alle Maßnahmen ausführlich informierten. Jürgen Wöhr vom Amt für ländliche Entwicklung Krumbach legte einige Zahlen vor. Seine Behörde will die Tiefbauarbeiten mit 596.000 Euro fördern, das seien 52 % der Gesamtkosten von 1,06 Millionen Euro. Das Amt will daneben auch den Bus-Wendeplatz westlich vom Hotel Bären mit bis zu 160.000 Euro fördern. Die weitere Planung stellten Planer Cornelius Wintergerst, Peter Scholz von der Firma Scheibel, Manfred Reischel vom E-Werk Reutte sowie Ingenieur Peter Deubzer vor.
Deubzer dankte in seinen Ausführungen zum Regenwasser dem Amt für ländliche Entwicklung dafür, dass die neuen Kanalanschlüsse auch in private Grundstücke verlegt werden. Wie hoch die Kosten für die Anlieger dann seien, könne aber erst hinterher beziffert werden. Die Gemeinde werde in nächster Zeit Kontakt zu den Betroffenen auch wegen der Trinkwasseranschlüsse aufnehmen. Die Dorferneuerung sei ein Projekt für die Zukunft. Deshalb sollen auch neue, stromsparende LED das Dorf nachts erhellen, die im Abstand von 30 Metern aufgestellt werden sollen.
Planer Wintergerst berichtete über die bisherigen Erfahrungen der Arbeiten. Es kämen täglich neue Überraschungen zutage, mit denen keiner gerechnet habe. So manches Rohr tauche auf und keiner wisse, wofür es sei und wohin es führe. Außerdem würden immer wieder gigantische Steine zum Vorschein kommen, die den Ablauf immer wieder verzögern. Deshalb boten die Fa. Scheibel und die Gemeinde an, immer gesprächsbereit zu sein.Wintergerst stellte auch die Planung für den Platz vor dem neuen Dorfgemeinschaftshaus vor, wo auch eine Vorrichtung für den Weihnachtsbaum und eine Verankerung für den Maibaum vorgesehen sind.
Die Frage, wo und wie die Umleitungen während der gesamten Bauzeit gelegt werden, konnte nicht erschöpfend beantwortet werden. Die Umleitungen werden immer wieder geändert werden müssen. Vollsperrungen um die Kirche seien wegen der dortigen Enge nicht vermeidbar.