Großartige Kosterarbeiten werden in Zell von Marlies Kössel angefertigt

Auch positive Seiten entspringen der Corona-Pandemie. Die Zeller Bäuerin, Vermieterin und Bürgermeistersgattin Marlies Kössel hatte ihrem Kunsthandwerk, dem Herstellen von Fatschenkindern und kunstvollen Klosterarbeiten schon viele Jahre wegen starker Arbeitsbelastung nicht mehr gefrönt. Nun kam Corona, die Gäste für Urlaub auf dem Bauernhof dürfen nicht mehr kommen und die Hauptarbeit auf dem Hof bewältigt Juniorchef Manfred Ludwig Kössel. Es wurde sehr, sehr ruhig im Haus, erzählt Marlies Kössel, zu ruhig für eine rührige, aber pausierende Künstlerin. Genau zu dieser Zeit, im November 2020 erinnerte sich die „Denkfabrik Allgäuer HEIMATwerk“ Füssen an die geniale Künstlerin und bat sie, Kurse für Kloster- und Fatschenarbeiten in Füssen abzuhal­ten. Auf dieses ihr entgegengebrachte, mächtige Vertrauen aufbauend, kramte sie all ihre bis dahin gut verstauten, edlen und auch recht teuren Materialien wieder hervor und ging erneut mit großer Begeisterung ans Werk und stellte fest, dass sie es noch immer beherrscht.

Begeisterung kam im Kindesalter

Marlies wuchs in Füssen auf und war oft mit ihrer Mutter bei der Beck Mimmi, die ein Geschäft für Handarbeiten betrieben hatte und der ihre Mutter den Haushalt führte. Hier begeisterte sie sich für diese Kunst so sehr, dass sie, wie Marlies mit glänzenden Augen erzählt, nie heim wollte. Bei Frau Jakob, der Mutter von Paul Jakob, (ehm. Bgm.), die an der Volkshochschule diese Arbeiten lehrte und an Interes­sierte mit großem Einfühlungsvermögen weitergab, erlernte Marlies dieses Handwerk perfekt und alle staunten über ihr Talent und Können. Ihr Wissen und Geschick vervollstän­digte sie zweimal jährlich trotz ihrer vier Kinder und der Arbeit auf dem Hof in dreitägigen Kursen bei Frau Elisabeth Ramgraber in Friedolfing bei Traunstein. Nun schuf die geniale Künstlerin unzählige kleine und größere Werke, wobei ihr die Fatschenkinder immer besondere Freude bereitet hatten. Die Verpflichtungen für Hof, Familie und die Urlaubsgäste nahmen sie jedoch immer mehr in Anspruch, sodass das geliebte Kunsthandwerk zurück gestellt werden musste. Doch nun hat die allzeit lebensfrohe Austragsbäuerin wieder zu ihrer alten Leidenschaft zurück gefunden und schätzt das ungestörte Arbeiten im Wohnzimmer, wo an allen Wänden „Religiöse Kleinkunst“ in Vollendung zu bestaunen ist.

Allgäuer HEIMATwerk“ bietet Kurse an

Das Allgäuer „Heimatwerk-Denkfabrik“ mit dessen Leiter Richard Hartmann möchte die Menschen für diese Kunst begeistern und bietet im kommenden Herbst diesbezügliche Kurse an, die von Marlies Kössel geleitet werden. Die Fach­kraft wird auch Anfängern mit Rat und Tat und guten Rat­schlägen zur Seite stehn, auch in der Hoffnung, für dieses schöne Kunsthandwerk Begeisterung zu wecken und den nachfolgenden Generationen zu erhalten. Die Kurse finden in der Drehergasse 40 1/2 in Füssen statt. Anmelden können sich Interessierte unter der Telefon Nr. 08362/9299325 oder über die E-Mail-Adresse: richard.hartmann@allgaeuer-heimatwerk.com

Die Kurse finden statt am 17. 09. bis 18. 09. 2021 um 9 Uhr sowie am 01. 10. und 02. 10. 9 Uhr und am 15. 10. und 16. 10. um 9 Uhr 2021. Bei den Kursen wird ein Fatschenkindl angefertigt.