Großes Interesse für „Mir helfet zemed“

Das war eine angenehme Überraschung für die Organisatoren der in der Planung befindlichen Nachbarschaftshilfe Eisenberg Zell. Über 60 inte­ressierte Personen waren ins neue Dorfgemein­schaftshaus gekommen, um sich zu informieren und die Bereitschaft zum Mitmachen kundzutun. Bür­germeister Manfred Kössel begrüßte die Zuhörer und stellte in kurzen Worten den Sinn dar. Die Familienstrukturen haben sich verändert, in den durchwegs kleinen Familien gibt es keine Personen mehr, die sich um Alte und Kranke kümmern können. Das Konzept stellte dann Dr. Markus Brenner dar, der seine Freude über das große Inte­resse und soviel Gemeinschaftssinn zum Ausdruck brachte.

Wir wollen einen Helferkreis gründen, wo wir Hilfesuchende und hilfsbereite Einwohner zusam­men führen, begann Brenner seine Erläuterungen. Es soll unentgeltlich Hilfe geleistet werden, wie sie früher unter Nachbarn selbstverständlich war. Dazu brauchen wir Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Es soll jedoch kein Verein gegründet werden, die Trägerschaft übernimmt die Gemeinde. Dadurch werde durch die Gemeinde Versicherungs­schutz, z.B. bei Autofahrten gewährt. Es ist jedoch ein Koordinationsteam erforderlich. Für die Organi­sation stellen sich Markus Brenner und Andreas Carle zur Verfügung. Ansprechpartner am Telefon sind dann Erika Brenner, Christine Zweng und Bet­tina Kurrle. Sie können von Hilfesuchenden an­gerufen werden, die dann die helfenden Personen vermitteln. Dafür wird ein spezielles Handy zur Verfügung stehen, das in nächster Zeit eingerichtet wird, versprach Brenner in seinen Ausführungen. Wird diese Nummer dann gewählt, entscheiden die­se Ansprechpartner, wer für die jeweilige Hilfe in Frage kommt. Diese Handynummer wird dann allen Einwohnern klar und deutlich bekannt gemacht. Dieses Helfen, darauf verwies Brenner eindringlich, darf nicht nur Alte und Kranke betreffen. Auch junge Einwohner brauchen mal kurzzeitig Hilfe, z.B. Kinderbetreuung und Ähnliches. Die Men­schen müssen aber sensibilisiert werden, dass sie sich auch trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Um über die Möglichkeiten zum Helfen einen Überblick zu bekommen, lagen Blätter zur Stamm­datenerfassung bereit. Hier konnte angekreuzt wer­den, auf welchem Gebiet sich die jeweilige Person einbringen möchte, welche Fähigkeiten sie zur Verfügung stellen kann und will. Hier waren auch weitere Eintragungen und Angebote möglich. Die Helferin, der Helfer zeigt damit seine Bereitschaft an einzuspringen, geht aber keine Verpflichtung ein. So kann das Telefonteam dann entscheiden, wer für den jeweiligen Fall in Frage kommen kann. Brenner verwies jedoch darauf, dass dieses Helfen immer freiwillig geschehen muss, also keine bindende Verpflichtung besteht. Der Gefragte darf auch Nein sagen und es soll kein Geld fließen. Von ganz großer Bedeutung und höchster Priorität sei hier der Datenschutz. Was in den Häusern Hilfe suchender Personen gesprochen und gesehen wird unterliegt strengster Vertraulichkeit. Die Helferbögen können in nächster Zeit noch im Rathaus abgegeben werden. Nach deren Erfassung und Auswertung durch das Koordinationsteam ist geplant, mit der Nachbarschaftshilfe im Herbst 2019 zu beginnen.

Das Team: Organisation: Dr. Markus Brenner und Andreas Carle. Telefonansprechpartener: Erika Brenner, Christine Zweng, Bettina Kurrle. Team­manager: Evi Schabel und Monika Vogler. Doku­mentation: Monika Pleier. Öffentlichkeitsarbeit: Martina Gast. Trägerschaft: Gemeinde Manfred Kössel. Versicherungen und Recht: Evi Schabel.

Das Bild zeigt von links: Erika und Dr. Markus Brenner, Andreas Kurle, Monika Pleier, Christine Zweng, Manfred Kössel, Bettina Kurrle, Monika Vogler und Martina Gast. Auf dem Bild fehlt Evi Schabel, die verhindert war.