
Großbrand in Lieben in der Gemeinde Eisenberg
Millionenschaden ist bei einem Großbrand der Familie Mayr im Eisenberger Ortsteil Lieben entstanden. Als am Samstag, dem 5. Oktober um 16.40 Uhr die Sirenen heulten, stand die Scheune mit den gesamten Futtervorräten bereits lichterloh in Flammen. Mit der Eisenberger Feuerwehr unter Kommandant Christoph Kössel kämpften die Nachbar-Wehren aus Hopferau, Enzenstetten, Füssen-Weißensee, Pfronten Weißbach sowie die Werksfeuerwehr von Deckel-Maho mit der großen Drehleiter gegen die Flammen. An der Scheune gab es nichts mehr zu retten, jedoch konnten 70 Milchkühe den Stall unbeschadet verlassen. Das Jungvieh konnte weiterhin auf der Weide bleiben. Das Wohnhaus konnte mit höchster Mühe, allerdings mit hohem Wasserschaden gerettet werden. Auch der Melkroboter wurde vor größerem Schaden bewahrt. Mühe bereitete das Herbeischaffen von ausreichend Löschwasser. So mussten von der Hopfener Ache nahe Weizern zwei Leitungen gelegt und mit acht Pumpen das Wasser zum Brandplatz befördert wurden. 500 cbm wurden dem Eisenberger Tiefbrunnen und 300 cbm aus der Hopferauer Wasserversorgung entnommen. Bürgermeister Manfred Kössel lobte hier den neuen Wasserverbund mit Hopferau, der sich hier erstmals großartig bewährt habe. Auch drei Landwirte schafften mit großen Fässern Löschwasser herbei. Rund 200 Einsatzkräfte waren bis zum Montag Abend im Einsatz, da es immer wieder neue Glutnester zu bekämpfen gab. Hier waren vor allem Atemschutzträger wegen der starken Rauchentwicklung gefordert. Das Löschen des abgetragenen Heus verursachte so starken Rauch, dass dies nur mit Atemschutz möglich war. Diese Aufgabe hat in erster Linie die sehr starke Atemschutztruppe aus Pfronten übernommen und bekam dafür von Bürgermeister Kössel ein extra dickes Lob. Große Anerkennung sprach Kössel auch der Kriseninterventionstruppe des BRK Füssen aus, die der leidgeprüften Familie nach bestem Wissen und Können tröstend zur Seite stand. In der gesamten Gemeinde herrscht tiefe Betroffenheit und Mitgefühl für die geachtete und geschätzte Familie.
Manfred Kössel war am Sonntag Vormittag erneut vor Ort und war in einer ersten Bilanz voll des Lobes über den hervorragenden Zusammenhalt in seiner Gemeinde, und auch mit den benachbarten Wehren. Es sei das größte Brandunglück seit Jahrzehnten, das Eisenberg heimgesucht habe, die Bewältigung sei eine große Herausforderung für alle Einsatzkräfte gewesen. Auch Kreisbrandrat Barnsteiner überzeugte die hervorragende Zusammenarbeit der Wehren und sprach den Einsatzkräften Lob und große Anerkennung aus. Durch das koordinierte Vorgehen der Einsatzkräfte konnte der gesamte Viehbestand gerettet werden und es gab keine Verletzten. Die Tiere konnten auf die umliegenden Höfe verteilt werden, die Familie kam spontan bei Verwandten unter. Bei dem Feuer entstand nach vorsichtigen Schätzungen ein Schaden von 1,5 Millionen Euro. Die Klärung der Brandursache wird allerdings nach Auskunft des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West längere Zeit in Anspruch nehmen. Durch den überdimensionalen Umfang des Einsatzes der Brandbekämpfer dauerten auch die Aufräumarbeiten bis zum Dienstag Abend ganztägig an, die von acht Wehrmännern abwechslungsweise bewältigt wurde. Dass alle Schläuche und Gerätschaften nur in Füssen gereinigt werden konnten, erforderte weitere freiwillige Arbeitsdienste.