Hilde Guggemoos aus Zell wurde 90 Jahre

 

Freude und eitel Sonnenschein gab es bei der Familie Gugge­moos in Zell. Am Geburtsort konnte Mathilde Guggemoos, gebore­ne Kössel im Kreis ihrer großen Familie bei sehr guter Gesundheit ihren 90. Geburtstag feiern. Sie wur­de in Zell, Hausname „Beim Daume­ler“ als achtes von zehn Kindern geboren und hat bis heute ein sehr ereignis- und arbeitsreiches Leben hinter sich. Als Frau des Käsermeis­ters Eugen Guggemoos war ihr Wir­ken und ihre Arbeitskraft an vielen Orten gefragt, wo sie ihren Mann in der jeweiligen Käserei immer als Gehilfin und auch als Verkaufskraft unterstützte.

Mit zehn Jahren musste sie schon als Hirtenmädle zum Viehhüten zu frem­den Bauern. Dann wurde sie daheim gebraucht, da alle Brüder in den Krieg ziehen mussten. Zwei von ih­nen kehrten nicht zurück. Bereits als Heranwachsende führte sie dann ei­nen Tierarzthaushalt und im Jahr 1954 hat sie den Käsermeister Eugen Guggemoos geheiratet, dem sie zwei Söhne und zwei Töchter schenkte. Sechs Jahre führte Eugen mit Hilde die Käserei in Unterdeusch, dann wechselte das junge Ehepaar nach Albisried in die dortige Sennerei, und immer stand sie ihrem Mann tat­kräftig in der Position eines Unter­senns zur Verfügung. Nach der Auf­lösung der dortigen Käserei wechsel­te sie in die Strumpffabrik Ergee in Lengenwang, wo sie 16 Jahre arbei­tete. Dann zog es sie wieder in die heimatlichen Gefilde zurück, wo 1974 in Zell ein schmuckes Haus fertig gestellt wurde. Ihr Mann Eu­gen, der wie sie die Geselligkeit und den Gesang sehr liebte, verstarb im Oktober 1997.

Mit lebhafter Begeisterung erzählt die überaus rüstige Seniorin Bege­benheiten aus früheren Jahren. Da ihr Vater das hoch angesehene Amt des Leichenwagerführers inne hatte, mussten die Pferde und das edel bestickte Saumzeug des Wagens und der Pferde von ihr und den Geschwistern immer auf Hochlanz gebracht werden, was Müh und echte Arbeit bedeutet hat. Dass sie bis heu­te den Haushalt noch ohne Hilfe von Sohn Alfred und Schwiegertocher Christine schmeißt, ist bewunderns­wert. Auch beim Autofahren fühlt sie sich noch recht sicher. Ihr ganzer Stolz ist nach wie vor ihr Garten mit der großen Blumenpracht, wo in einem altersgerechten Hochbeet auch vielerlei Gemüse Dank ihrer liebevol­len Wartung gedeiht.

Gefeiert wurde der hohe, runde Ge­burtstag in dem stattlichen Anwesen daheim mit den Kindern, den acht Enkelkindern sowie den sieben Uren­keln in solidem Rahmen, die allesamt die Jubilarin hoch leben ließen.