Im Juni 2005 wurde der Vorletzte von elf Grenzsteinen aus dem 16. Jahrhundert durch Zufall gefunden. Der jetzt aufgefundene Stein trägt die Nr. 11. Nun fehlt nur noch die Nr. 1. der elf Malefizsteine, die einst die Gerichtbarkeit der Freyberger, den “Blutbann”, eingrenzten. Darunter versteht sich die Gerichtsbarkeit über Leben und Tod, die nur für Taten innerhalb dieser Grenzsteine von der Herrschaft erfolgen durfte.
Der Name “Malefiz” leitet sich aus der lateinischen Bezeichnung Maleficium ab und steht für “Untat”. Im Vertrag von 1582 wurde den Hohenfreybergern der Blutbann zuerkannt. Da dieser nach außen jedoch streng abgegrenzt war, wurden mächtige Grenzsteine gehauen und in den Boden gesetzt, die dann “Malefizsteine” bezeichnet wurden. Sie sind im quadratischen Grundriss von 27 x 27 cm gemeißelt, haben oben einen Radius und tragen jeweils auf einer Seite das Wappen des Bischofs von Augsburg mit den Insignien “SA” für “Stift Augsburg” und auf der Gegenseite das österreichische Wappen mit den Buchstaben “ER” für “Erzfürstliches Reich”, die damalige ehrenvolle Bezeichnung für Österreich.