Käsermeister Josef Berkmiller feierte seinen 90. Geburtstag
Am Montag, dem 02. Dezember 2019 feierte im Eisenberger Ortsteil Schweinegg der Käsermeister und einstige Milchkäufer Josef Berkmiller bei guter Gesundheit und erstaunlicher geistiger Frische mit seiner Familie den 90. Geburtstag. Der Jubilar konnte mit seiner Ehefrau Anni und seinen fünf Kindern mit deren Familien auf seinem Anwesen in Schweinegg den seltenen Ehrentag begehen und genießen. Josef Berkmiller war Zeit seines langen Lebens ein sehr engagierter und aufgeschlossener Bürger und nimmt auch heute noch mit großem Interesse am öffentlichen Leben teil.
Der Name Berkmiller hat in der Gemeinde Eisenberg und weit darüber hinaus ganz besonderes Gewicht. Es war sein Großvater, er hieß ebenfalls Josef, der im Jahre 1855 in Schweinegg mit einer Hauskäserei die erste Emmentalerkäserei ins Ostallgäu brachte. Dessen Sohn Josef führte die erfolgreich laufende Emmentaler Käseproduktion nach dem Tod seines Vaters 1910 weiter und Sohn Josef der dritten Generation, der jetzige Jubilar führte den Betrieb ab 1950 bis zur Eröffnung des Milchwerkes in Rückholz 1967 erfolgreich weiter. Der Großvater des Jubilars darf mit Fug und Recht neben Karl Hirnbein als großer Pionier der Allgäuer Milchwirtschaft bezeichnet werden, denn er beendete die große Not und das kärgliche Leben der zwölf Bauern von Schweinegg und Oberdolden mit den drei dazu gehörenden Einöden, Stockach, Hummel und dem Kögelhof. Bei vier weiteren Käsereien unserer Gegend trat der Jubilar bis 1967 als Milchkäufer auf, bis die Milchverwertung Ostallgäu in Rückholz den Betrieb aufgenommen hat.
Vielseitig engagiert
Ganz besonders lagen Josef Berkmiller die Ausgrabungen auf der Burgruine Eisenberg am Herzen, wo er bei den Grabungen aktiv mitwirkte und sich auch an den Forschungsarbeiten lebhaft beteiligte. Sein fundiertes Wissen gab er dann ab dem Jahr 2000 als Museumsführer an die Besucher weiter. Als fröhlicher Sänger stellte der Jubilar auch über 30 Jahre dem Männerchor Eisenberg seine Stimme zur Verfügung und in der Pfarrkirche in Zell bleibt sein Platz bis heute niemals leer.
Herzblut für St. Rassokapelle
Die Schweinegger Kapelle, die dem Hl. Rasso weiht ist, liegt dem Jubilar schon seit seiner Kindheit ganz besonders am Herzen. Zur 250-Jahrfeier 1998 brachte Josef Berkmiller eine 44seitige „Chronik der St. Rasso-Kapelle“ heraus, wo die Geschichte der beliebten Kapelle mit Auszügen aus den alten Kirchenchroniken seines Vaters und Großvaters und vielerlei Anektoden festgehalten sind. Zu diesem Jubiläum musste auch fest renoviert und neue Gebetsbänke eingebaut werden, wo der Jubilar nicht nur Hand mit anlegte. Er war auch über 30 Jahre der Kassenverwalter der Kapelle.
Den Ehrentag feierte Josef Berkmiller bereits am 1. Dezember im Kreis seiner großen Familie mit seinen fünf Kindern und deren Ehepartnern sowie den elf Enkeln und mit den Nachbarn im Mariahilfer Sudhaus. Trotzdem kamen am eigentlichen Geburtstag noch viele Gratulanten bei „Käsers Sepp“ vorbei, um dem Jubilar Glückwünsche zu überbringen und die Ehre zu erweisen. Das Bild zeigt den Jubilar mit Ehefrau Anni in deren Wohnzimmer.