Kunst und Natur in Harmonie im Bärengarten

Sehr gelassen und zufrieden wirkte am Sonntag, den 7. September in Zell der Chef des BurghotelBären, Schorsch Kössel. Bei strahlendem Sonnen­schein fanden sich zahlreiche Besucher und Interessenten in Zell ein, um die Arbeiten heimi­scher Kunstschaffender zu bewundern. Viele nutzten den schönen Tag zunächst, um im gemütlichen Biergarten vor dem Hotel bei feinen Gerichten die Gewürze aus dem Kräutergarten zu genießen, um anschließend durch die Kunstaus­stellung zu schlendern. Rund 25 kg Salate, Ge­müse und Kräuter erzählte Schorsch Kössel, seien am Morgen geerntet worden, mit denen dann in der Küche die Gerichte verfeinert  wurden.

Im großen Kräutergarten zeigten sieben namhafte Künstler ihre Werke. Sie plauderten mit den Besuchern, die ihre Bewunderung vielfach offen zeigten. Gerne ließen sie sich beim Arbeiten über die Schulter schauen, dabei entwickelte sich so manches interessante Gespräch. Natürlich wurde auch des öfteren fachgesimpelt, denn  die Interes­sierten konnten dabei gute Tipps für das eigene Schaffen mit nachhause nehmen.

Am Stand der Holzschnitzerei Beuße, ehemals „Dienewald“ in Speiden, schnitzte Simone Beuße mit geschickter Hand Holzskulpturen. Die riesen­große Auswahl der ausgestellten Objekte zeigte die Vielfalt der kunstvollen Arbeiten, die in Spei­den gefertigt und angeboten werden. Am Stand von Ulrike Baumgartner aus Bidingen ging es dabei grobschlächtiger zu Werke. Sie arbeitet mit der Motorsäge und fertigt Bären, Trachtler und vieles mehr, denen dann hübsche Bemalung Leben einhaucht. Der Nesselwanger Peter Krahe fertigt Skulpturen aus Holz und Stein und zeigt grandioses Können als Fotograf. Ihm gelingt es immer wieder, insbesondere mit großflächigen Infrarot-Schwarz-Weiss-Aufnahmen, ein Stück Heimat in den Seelen der Menschen zu wecken. Viel bestaunt und bewundert wurden immer wieder die Blech- und Metallarbeiten von Helmut Zellner aus Hopferau. Er schmiedet und hämmert mit Begeisterung alle denkbaren und undenkbaren Gestalten vom Hahn bis zum furchterregenden Drachen. Zahlreiche Werke aus seiner Hand schmücken bereits den Bärengarten. Immer in interessante Gespräche wurde auch Haymo Alet­see aus Pfronten verwickelt. Seine Augen fun­keln, wenn er erzählt, wie er indianische Kunst-werke wie Pfeile und Bögen aus der Steinzeit neben all seinen Kunstschnitzereien anfertigt. Für ihre lieblichen und ausdrucksstarken Bildhauer-arbeiten ist Kristina Johlige Tolstoy aus Oy-Mittelberg europaweit bekannt. Die Ururenkelin des großen russischen Schriftstellers Leo Tolstoy beherrscht Schnitzen, Modellieren, Fassmalen und vieles mehr. Ihre große Liebe sind aber Holzskulpturen, wo ihr geniales Talent in unge­wöhnlich ausdrucksstarken Gesichtern die rus­sische Volksseele widerspiegeln lässt. Eines ihrer Werke, die Figur der Hl. Hildegard von Bingen, aus Eichenholz geschnitzt, ziert seit zwei Jahren den Bärengarten. Mit einigen Ausstellungs­stücken war auch der Pfrontener Kunstschmied Philipp Trenkle vertreten, er konnte jedoch nicht selber anwesend sein.

Viel bewundert wurde die inzwischen im Rohbau fertig gestellte Kräuterschnecke im Bärengarten. Sie muss nur noch mit Humus befüllt und bepflanzt werden und soll bis Juni 2015 fertig sein. Schorsch Kössel möchte darauf besondere wärmeliebende südländische Kräuter und Pflan­zen erblühen und gedeihen lassen.