VGm-Blättle Berichte aus Eisenberg

Monat Dezember 2018

Aus dem Gemeinderat und Bürgerversamm­lung

Bericht von der Bürgerversammlung in Eisen­berg      Bewegte Debatte um Nettomarkt

Sehr gut besucht war die diesjährige Bürgerver­sammlung, die am Mittwoch, den 15. November in der Speidener Mehrzweckhalle über die Bühne ging. Wie in unserer Zeitung schon vor einigen Wochen angekündigt, möchte der Lebensmittel-Discounter „Netto“ im Gewerbegebiet „Osterreuten West“ einen Markt mit 800 qm Verkaufsfläche ansiedeln und eröffnen, deshalb wurde das Vorhaben von drei Vertretern von Netto vorgestellt. Deren Erläuterun­gen nahmen viel Zeit in Anspruch, sodass die eigentlichen Themen der sich anschließenden Bür­gerversammlung eine schnelle Abwicklung erforder­lich machten.  Danach entstand eine lebhafte Debatte über die Notwendigkeit eines solchen Marktes in der Gemeinde Eisenberg.

 

Bei der Diskussion meldeten sich besonders die Skeptiker zu Wort und es wurden vielerlei Bedenken laut, nachdem es in der Burgengemeinde keinerlei Versorgungsengpässe gebe und ein solches Vorhaben nicht nur unnötig viel Grünlandflächen-Verbauung (6.000 qm) nach sich ziehe, sondern auch die Gegend an sensibler Stelle verschandeln würde. In Bezug auf vorhandene Geschäfte zeigten sich die drei Redner von Netto kooperationsbereit, deshalb solle mit Rücksicht auf die vorhandene Bäckerei auf eine Brot-Shop und wegen der sich bereits im Bau befindlichen Metzgerei auf frische Fleisch- und Wurstwaren verzichtet werden. Mindestens 4000 zu versorgende Personen bräuchte der Markt in dieser Größenordnung, um bestehen zu können. Bei der verhältnismäßig guten Versorgung in der Nachbar­gemeinde Hopferau, dem vergrößerten Raiffeisen­markt am Bahnhof  und der Nähe zu Pfronten bei den Bürgern von Zell und der westlichen Weiler wurde die Notwendigkeit eines solchen Marktes von mehreren Bürgern angezweifelt. Weil sich die Be­fürworter im Publikum recht zurück hielten, wurde nicht klar, ob die Mehrheit für oder gegen einen solchen Markt ist. Nun wurde  auf Anregung eines Bürgers per Handzeichen ermittelt und es stellte sich heraus, dass sich Befürworter und Gegner in etwa die Waage halten. Die endgültige Entscheidung müssen die Gemeinderäte fällen, die sich, wie sich Bürgermeister Manfred Kössel ausdrückte, sehr prü­fend und gewissenhaft entscheiden werden. Von einem Bürger wurde auch eine Volksbefragung in die Diskussion eingeworfen.

 

Kaum Kritik bei der Versammlung

Bei der Bürgerversammlung legte Bürgermeister Manfred Kössel vielerlei Aktionen offen, die im  abgelaufene Jahr bewältigt wurden oder noch am Laufen sind. Er begann jedoch mit Zahlen, die die Kommune betreffen. Der Einwohnerstand betrug im August 1264 Personen, von denen 1187 den Haupt­wohnsitz und 77 den Nebenwohnsitz in Eisenberg haben. Dabei waren 76 Zuzüge und 71 Wegzüge zu verzeichnen. Es gab elf Geburten, fünf Eheschlie­ßungen und zwölf Sterbefälle. Sehr zufrieden zeigte sich der Bürgermeister mit der Schulsituation. Vom Schuljahr 2017/18 zum jetzigen stieg die Schülerzahl an der „von Freyberg-Grundschule“ von 77 auf 86 Schüler. Im laufenden Jahr besuchen 16 Kinder die Mittel- oder Realschule in Füssen. Begeistert zeigte sich Kössel auch vom Kinderhort „Miteinander“ in Speiden, wo aktuell 23 Kinder betreut werden und zwölf Kinder die hervorragende  Mittagsbetreuung mit feinem Essen in Anspruch nehmen. Ebenso lobte der Bürgermeister die Arbeit im Kindergarten in Zell mit derzeit 26 betreuten Kindern und der Kinder­krippe, wo zur Zeit 14 Kleinkinder, alle zu er­schwinglichen Preisen  betreut werden.

 

Der Bürgermeister bedauerte, dass der Gemeinde­wald stark unter dem Borkenkäfer leide und die Stürme weiteren großen Schaden verursacht hätten, wobei die Holzpreise wegen dem Überangebot immer weiter fallen. Unzufrieden zeigte sich der Bürgermeister auch mit den Arbeiten bei der Ver­legung der Erdgasleitung, wo nach dem Schließen zwei- und dreimaliges, erneutes Baggern an der Tagesordnung sei. Der neue Radweg könnte, so das Wetter trocken bleibt, heuer noch auf die gesamte Länge fertig geteert werden. Die Verkehrsinseln bei der Bushaltestelle und der Einfahrt nach Zell be­zeichnete Kössel als gut gelungen und lobenswert. Auch der neu angelegte Parkplatz am neuen Radweg beim Burgweg gehe seiner Vollendung entgegen. Hier konnte eine große Menge Aushubmaterial vom Radwegbau gut zum Parkplatzbau verbaut werden.

 

Auch Lob hatte der Bürgermeister zu vergeben. Der Helferkreis Asyl Eisenberg und Hopferau unter Leitung von Alfred Umkehrer habe hervorragende Arbeit geleistet und konnte im letzten Jahr seine Tätigkeit erfolgreich beenden. Auch das Dorf­gemeinschaftshaus in Zell gehe seiner Vollendung entgegen und könne Anfang 2019 eingeweiht werden und in Betrieb gehen. Dank ELER Förderprogramm ist hier Zuschuss in Höhe von 290.000,- Euro zugesagt, der nach der Vollendung ausbezahlt wird. Die Restkosten kommen auf die Gemeinde zu. Neu in der Gemeinde Eisenberg ist der Bundesfrei­willigendienst, zu dem sich künftig Edi Linder zur Verfügung stellt. Er stellte sich selber vor und wird wie er sagte, die beiden Gemeindearbeiter in jeder Lage unterstützen und so nun öfter im Gemeinde­gebiet mit Hand anlegen.

Auch für den Abschluss der Friedhofserweiterung fand Kössel großes Lob. Hier gab es Kosten von 127.038,- Euro. 53.583 Euro erbrachten die Fried­hofsgebühren, 73.454 Euro verbleiben der Gemeinde zu zahlen. Für die Errichtung eines neuen Kreuzes auf dem Drachenköpfle dankte der Bürgermeister der Vorstandschaft des Veteranen- und Soldaten­vereins, ebenso für die gute Pflege des Krieger­denkmals. Am Ende seiner Ausführungen dankte Kössel seinem Gemeinderat für die konstruktive Zusammenarbeit, allen Mitarbeiter im Rathaus und allen die zum guten Funktionieren der Kommune beitragen und natürlich allen Anwesenden für den guten Besuch.

 

Die Finanzen der Kommune

Die Finanzen der Gemeinde Eisenberg stehen auf solider Basis. Die Einnahmen aus dem Verwaltungs­haushalt betrugen 2017 aus Grundsteuer A 19.500 Euro, aus Grundsteuer B 137.000 Euro, Gewerbe­steuer 500.000 Euro, Schlüsselzuweisung 313.200 Euro, Anteil an Lohn- und Einkommensteuer 610.000 Euro. Mit weiteren Einnahmen wie Ein­kommensteuersatz, Anteile Umsatzsteuer, Hunde­steuer, Zweitwohnungssteuer und sonstigen Einnah­men betrugen die gesamten Einnahmen 1.674.700 Euro. Dem standen Ausgaben für die Kreisumlage von 498.800 Euro, für VGem-Umlage von 119.200 Euro, für Gewerbesteuerumlage von 83.050 Euro und Zinsen von 22.900 Euro gegenüber. Das ergibt ein Saldo von 950.750 Euro.

Haupt- und Finanzverwaltung im Rathaus hatten Einnahmen von gesamt 3450 Euro zu verzeichnen, dem standen Ausgaben für Personal und Sach­aufwand von 153.550 Euro gegenüber. Das ergibt ein Saldo von 150.100 Euro.

Im Vermögenshaushalt standen Einnahmen von insgesamt 1.241.517 Euro Ausgaben von insgesamt 1.251.569 Euro gegenüber. Der Stand der ge­meindlichen Rücklagen beträgt 584.021 Euro. Dieses Geld kann, abgesehen von der vorgeschrie­benen Mindestrücklage, für Investitionen im Jahr 2018 oder später verwendet werden. Der Schulden­stand betrug zum 31. 12. 2017  875,585,30 Euro. Das ergibt eine Pro-Kopf Verschul­dung von 742 Euro.