Vortrag über den Umgang beim Tod eines lieben Menschen

Vortrag in Eisenberg „Ich denk an dich“ sehr gut besucht

Der Pfarrgemeinderat von Zell hatte die frühere Leiterin vom „Hospiz Südliches Ostallgäu Füssen“, Frau Brigitte Engelhard-Lechner zu einem Vortrag ins Speidener Pfarrheim eingeladen und überrasch­end viele Interessierte sind gekommen und lausch­ten den tiefgründigen Ausführungen der früheren Hospizleiterin. Martina Gast vom PGR Zell konnte auch Pfarrer Wolfgang Schnabel und Pater Shiju Pulickal unter den Besuchern begrüßen. Der Vortrag stand unter dem Motto, „Ich denk an dich“ und vermittelte wertvolle Hilfe bei der Begleitung eines Sterbenden und dem Umgang mit der Trauer beim Tod eines geliebten Menschen.

Trauer sei zwar etwas leidvolles, sie sei aber auch Hoffnungsträger, weil Trauer aus der Tiefe kommt und dabei etwas wächst. Mit dem Abschiednehmen werden wir Menschen ein Leben lang konfrontiert. Das erste Abschiednehmen bewältigt der Mensch bereits bei der Geburt, wenn er die Geborgenheit des Mutterleibes verlassen muss. Dieses Abschied­nehmen wiederholt sich beim Sterben. Der Tod verursache tiefe, seelische Wunden, dabei hätten Tränen eine wohltuende Wirkung.

Das Verabschieden sei von größter Bedeutung sagte die Sterbeexpertin, die Art des Abschieds formt den Weg der Trauer. Trauer ist Arbeit, die Gefühl erfor­dert, um die Leere, die Verzweiflung sowie die Einsamkeit und den Schmerz zu bewältigen. Mitun­ter würden auch Schuldgefühle eine erhebliche Rolle spielen.

Ohne Liebe keine Trauer Tränen seien Beweise der Liebe, die gut tun. Auch Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Orte, an Bilder und gemeinsame Erlebnisse würden helfen, die Trauer erträglich zu machen. Die Trauer anzu­nehmen sei der Ausgangspunkt für einen Aufbruch und einen Neubeginn. Außenstehenden empfahl die Referentin, den Trauernden ohne viele Ratschläge zuzuhören und Wärme entgegen zu bringen. Sie schloss mit dem Satz: „Nur wer die Trauer durch­wandert hat, findet zurück ins Leben“

Am Ende ihrer Ausführungen dankte ihr Pfarrer Wolfgang Schnabel für die einfühlsamen Worte und überreichte ihr als Symbol des Lebens ein Insekten­hotel. Den Abschluss bildete Albert Guggemos, der in einem bewegenden Gedicht seine eigene Trauer­bewältigung beim Tod seiner Frau Elisabeth schilderte.

Das Bild zeigt Brigitte Engelhard-Lechner bei ihrem gut besuchten Vortrag im Pfarrheim in Speiden