Wohl dosierte Klänge statt Abendmesse Hochklassiges Konzert vor vollem Gotteshaus
Der letzte Sonntag im Kirchenjahr wurde in der Wallfahrtskirche Maria Hilf mit hochkarätigen Klängen abgeschlossen. Die Musikkapelle Eisenberg hatte anstatt der üblichen Sonntag-Abendmesse mit dem Pfarrer zu einem einstündigen Konzert geladen, das vielerlei Facetten der Musik, von andachtsvoll bis swingend, perfekt darbot. Und die Zuhörer in dem fast vollständig besetzten Marienjuwel konnten, da auf Beifall während der Vorträge verzichtet wurde, sich in die Tiefe der Musik fallen lassen und erbauen. Am Ende gab es stürmischen Beifall, was die Vortragenden mit glücklichen Mienen honorierten.
Erster Vorstand Georg Wiedemann begrüßte die vielen Zuhörer und freute sich ebenso wie Dirigent Markus Brenner über den sehr guten Besuch. Die Musikanten wollen, so Wiedemann, mit diesem Konzert in die stille Zeit des Advents hinführen. Die Einstimmung erfolgte mit dem Stück „Begegnung“ von Kurt Gäble, bei der Alphörner gemeinsam mit den Instrumentalisten im Chor den Auftakt bestritten. Nach diesem einfühlsamen „Heranführen“ nahmen auch die Alphornbläser bei den über 40 Vortragenden im schon fast zu kleinen Chorraum Platz. Mit „Crith Monadh“ von Alfred Bösendorfer folgten in wohltuend festlicher Darbietung anspruchsvolle Solis von Querflöten und Klarinetten über Hörner, bis sich dann mit dem ganzen Orchester, einer aufspringenden Knospe gleichend, sich alles zum imposanten Gesamtwerk als wahrer Ohrenschmaus entpuppte. Wie diese anspruchsvolle Komposition wurde auch das folgende Stück, „Morgenstimmung“ von Peer Gynt perfekt vorgetragen. Im Dreivierteltakt war dieser Tanz durch die Harmonien sehr belebend, von den Akteure jedoch erforderte es Können und große Flexibilität.
Neben den weiteren Vortragsstücken wie „Jesus berühre mich“ und „Panis Angelicus“ muss die extrem konzertante Komposition „Lichtblicke“, besonders erwähnt werden. Im Vortrag konnten Licht und Schatten, keimende Ideen, die sich von Lichtblicken zu großen Errungenschaften entwickeln, gespürt und erahnt werden. Zarte Töne steigerten sich immer wieder zu Klangexplosionen, wie sie sich im wahren Leben aus kleinen Begebenheiten entwickeln können. Diese großartige Komposition mit mächtigen Paukenschlägen fügte sich souverän ins Geschehen zum Abschluss des Kirchenjahres. Die musikalischen Darbietungen wurden in den Spielpausen von Pauline Kössel und Barbara Eberle mit tiefsinnigen Betrachtungen vertieft. Und so bildete das „Halleluja“ von Leonhard Cohen einen feierlichen und wohldosierten Abschluss der glücklichen Wahl der Vorträge.